Wow! Maddox war irgendwie schneller als Triple mit den Anweisungen. Sie folgte seinen Worten und reagierte. Irgendwann kam eine Stelle, an der sie stehen blieb. "Stopp!", kam es einmal von Triple. "Schau bitte wo ich bin und sag mir nochmal, wie es jetzt weitergeht. Ich bin mir nicht sicher, ob in meinem Kopf noch richtige Reihenfolge ist."

Bisher kam kein Veto von Nalla. Also war die Übung noch nicht 'versaut'. Triple hatte auch als Marionette die Ruhe weg. Warum was es für sie so einfach, Maddox zu vertrauen? Vielleicht weil er sich schon ein Konto bei ihr angelegt hatte, wie er selbst vorhin dadurch gegangen war. Er hatte ihr vertraut und es fiel ihr leichter, ihm zu vertrauen.
Das war ein sehr gutes Spiel, mit dem sie hier lernten. Eines, dass man ohne Probleme auch miteinander im Garten oder Wohnzimmer spielen konnte, im Rekrutenhaus. Und nur zu gerne würde sie das auch mit allen anderen durchziehen. Die hatten ja keine Ahnung was sie hier heute versäumten! Nalla hatte eine geniale Idee präsentiert. Triple war schon neugierig, was noch kommen würde. Aber: Fokus bewahren, auf Maddox Stimme hören und erstmal hier durch kommen!
Sie machte ihren Kopf wieder frei oder leer - das war eine mentale Übung, die Triple schon lange beherrschte. Im Augenblick gehörte sie ganz ihrem Team-Partner: Maddox.

Wie die Beiden jetzt die Aufgabe lösten? Jeder in der Rolle des Anderen war es sicherlich nicht mehr so einfach, oder doch? Nalla dachte schon darüber nach, dennoch behielt sie beide im Blick.
Und es schien wirklich zu funktionieren. Triple befolgte die Anweisung von Maddox. Bis sie sich Unsicher war ob sein Weg, den er ihr nannte, der Richtige wäre. Wieso stellte sie ihn in Frage? Traute sie ihm doch nicht? Er war doch grade derjenige, der für sie sah. Der den Weg vor sich liegen hatte. Und der Anfang sah so gut aus.

Trotzdem blieb Nalla ruhig. Das mussten beide unter sich ausmachen. Sie würde erst einschreiten, wenn beide sich nicht einig wurden oder aneinander vorbei quatschten. Somit sah Nalla zu Triple hin, dann zu Maddox als sie sich austauschten wie der Weg weiter gehen würde.
Vielleicht sah es für Triple aus wie ein Spiel, dabei war es weitaus mehr als das. Nalla war zwar Kind, aber nicht von Gestern. Und so lernten doch Kinder, was es heißt, Vertrauen aufzubauen. Triple und Maddox waren Rekruten, ok, aber das war doch sowas ähnliches wie Kind sein: Rekruten waren doch 'Soldaten in Ausbildung' dementsprechend saßen sie wie Schüler im Unterricht und Schüler waren eben Kinder. Ok, Nalla's Gedankengang verwirrte sie wieder selbst.

Triple atmete durch. Maddox Worte sickerten in ihr Gehirn, wo die klaren Anweisungen verarbeitet wurden und sie machte genau das, was er gesagt hatte.

Die Stelle mit dem 'Laufen auf einem Balken' war ansich nicht schwer, dennoch ging Triple es vorsichtig an. Eine Engstelle würde sie nicht mit Übermut oder scheinbarer Selbstsicherheit durchlaufen. Sie konnte spüren, wie Maddox Augen auf ihr ruhten. Und es war ein beruhigendes Gefühl. Sie wurde kontrolliert und die Kontrolle war kein Grund auszubrechen oder Widerstand zu leisten. Sie konnte es hinnehmen und sich von den Blicken und der Kontrolle wie in einen warmen Mantel gehüllt fühlen. Ein erstaunlich schönes Gefühl! Es bedeutete Sicherheit und Geborgenheit, genauso wie es im Moment war.
Mit Maddox Anweisungen passierte sie die Engstelle mit den vier Tip-Top-Schritten. Sie drehte sich um die 45° nach rechts, verharrte kurz um Maddox Gelegenheit zu geben, zu korrigieren, falls nötig.
Doch da keine weitere Korrektur kam, setzte sie vorsichtig die nächsten 3 Schritte in die neue Richtung. Ein gutes Gefühl, mit den Füßen nichts berührt zu haben!

Also... irgendwie war Nalla stolz auf die beiden. Sie ließen sich wirklich auf die Aufgabe ein und arbeiteten so gut zusammen, als würden sie das schon länger tun.
Kurz sah sie zu ihrem Daddy rüber. Was der wohl von der Sache dachte? Hm, das würde sie bestimmt später erfahren wenn sie hier fertig wären. Immerhin wäre er ihr größter Kritiker und das würde sie ganz dolle ernst nehmen. Denn nur so lernte auch Nalla selbst dazu.

Jetzt aber sah sie weiterhin zu, stellte sich einmal kurz neben Maddox um seine Sichtweise sehen zu können, bevor sie sich dann wieder auf die andere Seite stellte um Triple zu beobachten wie sie seinem Weg folgte. Dabei fiel ihr selbst auf, das sie beim Weg verändern einen doppelten Weg eingebaut hatte. War ihr gar nicht aufgefallen. Aber ob Maddox das sah? Da musste sie sich gedulden bis er Triple an diesen Punkt gebracht hatte. Sie würde jedenfalls keinen Hinweis darauf geben, das musste er alleine schaffen und so blieb sie weiterhin ruhig, denn jetzt grade war kein Fehler aufgetreten.

"Du bist meine Augen und mein Füße. Wähle aus." Triple konnte die Wege ja sowieso nicht beurteilen. Vielleicht war der kürzere Weg schwerer, der längere leichter?! Vielleicht war es ähnlich, was den Schwierigkeitsgrad anging. Beurteilen konnte das nur Maddox!

Noch immer hatte Triple die Ruhe weg. Was es Maddox, der sie so ruhig werden ließ? Beeinflussten sie sich gegenseitig?
Heute hatte sie vertrauen müssen und Maddox hatte sie bisher nicht enttäuscht, wie sie auch ihn nicht enttäuscht hatte. Es war ein gutes Gefühl, wenn er mit ihm Team wäre und sie unterwegs sein würden. Und Triple hatte das zwar schon vorhin gesagt und gemeint, aber sie würde alles dafür tun, dass Maddox rechtzeitig zum Haus der Bruderschaft gelangen würde, wenn seine Transition dran wäre. Diese Übung hatte ihren Zweck erfüllt: sie vertraute ihm. Und er hoffentlich auch ihr. Und zum zweiten Mal fand Triple es unglaublich schade, was den anderen hier entging. Aber das war ja nachholbar. ...
"Ich fühle mich wohl mit dir als mein Guide, Maddox", ergänzte sie. Denn ihre Gedanken zu entfalten und Erkenntnisse zu gewinnen, hatte nur wenige Sekunden gebraucht. "Falls du aber nicht allein entscheiden magst, gib mir ein paar mehr Informationen und wir machen das zusammen".

So langsam bekam Nalla das Gefühl, das die beiden wirklich ein gutes Team abgaben. Das freute sie wirklich. Und ihr Daddy sah so auch, wen man in ein Zweierteam stecken konnte und beide mit Sicherheit heile zurückkämen. Maddox mag zwar neu sein und noch nicht durch die Transi, aber Nalla sah trotz jungen Jahren so viel Potential in ihm. Und Triple ließ sich auf neues ein, das war auch gut. Beide hatten Mut und Ehrgeiz, und sie wussten worum es ging.
Das ihre erste geführte Trainingsstunde so gut verlief, hätte Nalla wirklich nicht gedacht. Bei dem Gespräch der beiden sah sie zu Maddox hin. An ihm lag es jetzt: Würde er entscheiden oder ihr die Wege aufsagen, welche zur Verfügung standen? Was und vor allem wie würde er wählen?
Sie sah ihm deutlich an, das er überlegte. Ob er sich im Kopf ausmalte was er draußen nehmen würde? Wenn das hier keine Übung wäre, sondern draußen in der Realen Welt? Da war sie jetzt ganz gespannt drauf.

Triple hörte Maddox gut zu. Sie versuchte sich vorzustellen, wie das in der Realität aussehen würde. "Hm...", sagte sie nachdenkend. "Wenn ich in der Realität stecken bleiben würde, wäre das vermutlich sehr schlecht. Das Team kann und darf keine Zeit darauf verschwenden, Wände aufzureißen und mich da rauszuhauen. Also nehmen wir den anderen Weg. Auf Zehenspitzen zu gehen muss gehen. Das Ziel sollte sein, nicht mehr Zeit als nötig zu verschwenden, Ressourcen zu schonen - auch um schnell wieder dem Rest des Teams zur Verfügung zu stehen. Stimmst du mir zu?"

Sie wartete auf seine Reaktion. Und wer konnte schon sagen, ob sich nicht Nalla noch einmischen würde. ...

Selbst Nalla dachte über die Worte nach, die Maddox von sich gab. Ein echtes Labyrinth? DAS wäre die Idee! Doch wo sollte man das nur finden? Sie würde mal mit ihrem Daddy reden ob sowas überhaupt machbar war! Oder ob es so etwas in der Nähe gab was man nutzen konnte. Lustig wäre es aber, ihrer Vorstellung nach eben.
Doch sie blieb ruhig. Diese Aufgabe mussten beide gemeinsam lösen. Und solange die Seile da lagen wo sie sind, war alles gut. Übergetreten war Triple bisher auch noch nicht. Ob es dabei bleiben würde? Oder wäre dieser Weg dann wirklich ihr kritischer Punkt? Das würde sich gleich herausstellen.

Was die nächste Aufgabe angehen würde, da hatte sie schon eine ganz tolle Idee! Aber gemacht wird sie so oder so! Naja, wie man es nimmt waren Maddox und Triple grad ihre Versuchskaninchen was dieses Training angeht. Aber es ihnen sagen? Niemals! Da war sie dann doch zu stolz das es überhaupt funktionierte.

"Dann hau rein, Maddox. Ich bin ganz Ohr!" Triple war grad das perfekte Beispiel von medidativer Aufmerksamkeit. Sie war ruhig, ihr Puls war ruhig. Aber sie war nicht müde, sondern hoch aufmerksam. Sie atmete noch einmal tief durch. "Wir schaffen das!", sagte sie und es klang zuversichtlich und motivierend.

Maddox nahm das hier ernst - wie auch sie. Und gerade in diesem Augenblick war sie froh darüber, dass heute zu zweit hier waren. Das Gerede von weiteren Personen, mögliche Diskussionen über die Route - all dies hätte eine Unmenge von Kraft gekostet. Und so war das Arbeiten viel angenehmer!

Wie zuvor würde sie Maddox Anweisungen ganz präzise folgen!

//Eingang Rekrutenhaus

Es war ihr unangenehm gewesen, das sie als letztes am Anwesen ankam. Leider war die andere Sache sehr wichtig gewesen. Aber nun war sie hier. Ein anderer Dogge hatte sie hierhergebracht. Chloe war auf das Training gespannt. Natürlich hatten Triple und Maddox einen Vorsprung, aber da konnte sie nichts machen. Auch war sie neugierig wer diesmals, daß Training leiten würde. Sie ging Richtung Trainingsraum und machte die Tür auf.
"Hallo, tut mir Leid, das ich jetzt erst komme.", sagte Chloe verlegen, als sie reinkam und die Tür hinter sich schloß.
Ein bißchen verwirrt blickte sie Triple und Maddox an. Sie fragte sich, was das werden sollte und ob das auch zum Training gehörte. Auch war sie überrascht ein Kind hierzusehen. Chloe, die keine Erfahrung mit Kindern hatte, wußte nicht so richtig wie sie darauf reagieren. Sie entschied, daß Mädchen höflich anzulächeln an.
"Wer bist du und was machst du hier?", fragte Chloe das Mädchen in einen ruhigen und freundlichen Ton.