Welches kleines Mädchen mochte es nicht, wenn ihr Daddy so herzhaft lachte? Nalla fiel da keines ein, und sie liebte sein Lachen. Es klang für sie genauso schön wie seinen Gesang.
Sie sog alles auf, wie ein trockener Schwamm das Wasser, um zu lernen. Ganz gleich was gelernt wurde. Da fiel ihr ein, sie müsste mal wieder mit Onkel John und Tante Mary die Gebärdensprache lernen! Die sah immer so lustig aus und sie will auch mal John so verstehen ohne das er Block und Stift oder sein Handy brauchte. Aber das würde sie später in Angriff nehmen.
Heute hatte sie schließlich eine sehr wichtige Aufgabe!

Wieder auf ihren eigenen Füßen lächelte sie. "Beim Training kann man sich wenigstens aufwärmen, aber wenn du und die anderen raus geht geht das ja nicht. Ich bin dann immer froh wenn ihr heile zurück seid" gab sie ehrlich zu. Deshalb fand sie es selbst wichtig, das sich selbst Daddy oder ihre Onkels nicht beim Training verletzten. Auszuschließen war das nie, aber Vorsicht ist Besser.
Als er die Tücher fand grinste sie fast. "Wirst du sehen, Daddy. Oh und könntest du mir bitte die Seile runter geben? Ich mag sie nicht einfach runterziehen." Die Kleine Dame hatte zwei Phasen vor, aber das würde sie dann erklären wenn es los ging.
Kurz schaute sie sich um, was den Parcours angeht. "Aaaaaalsooo... die Bänke sind nötig... Oh und die Mattenwagen und Kästen auch" gab sie an und überlegte, wie es zusammen sollte.
"Die Bänke müssen umgedreht sein und als Brücke von einem Mattenwagen zum Kasten gelegt werden. Die zweite Bank wie eine Rampe vom Boden auf den Kasten gelegt, die Dritte als Rampe vom Mattenwagen wieder auf den Boden runter..." erklärte sie ihm die Aufbauanleitung. "Und die Gewichte.... die liegen erstmal auf dem Kasten oben drauf... Wie viele sind denn beim Training dabei, Daddy?" erkundigte sie sich eben.
Während er ihr Konstrukt aufbaute, nahm sie die Seile, die er ihr reichte und legte auf dem Boden eine Art Labyrinth, welches sie selbst immer wieder kurz abging, damit sich kein Fehler einschlich.

Während sie die Seile richtig hinlegte hörte sie ihm auch zu und lernte von ihm.
"Hmm... wobei... wenn du und Onkel Rhage und Onkel Butch durch die Straßen lauft... ist es dann nicht auch sowas wie aufwärmen?" fragte sie nachdenklich. Dementsprechend war das laufen in ihrer Vorstellung ja auch Aufwärmend, zwar nicht so wie im Training aber ansatzweise.
"Aber im Kampf geht es doch auch um die Technik, oder? Wenn man es doch Trainiert sollte man es dann nicht auch im Kampf einsetzen können um zu Verteidigen und zu Schützen?" Ok, ja, vielleicht war sie zu häufig bei ihren Onkeln und hörte zu oder löcherte diese mit Fragen.
Seine Erklärung gab für sie Sinn und sie nickte, als sie es verstanden hatte.
Ihr Blick ging noch einmal Prüfend über die Konstrukte und lächelte.
"Drei? Hmm.. ok, klappt dennoch alles. Dann müssen die Beiden die heute fehlen aber das nachholen. Die gehören ja auch zu dem Team" Nalla ging zu ihm rüber und überlegte.
Da es heute drei Rekruten waren brauchten sie nicht so viele der Gewichte.
"Wir brauchen drei leichte, drei mittlere und drei Schwere. Aber nur so schwer, wie du es dem Kämpfer zutraust mit der Verletzung, Daddy" Sie konnte sich ja noch kein Bild machen, daher vertraute sie auf seine Einschätzung. "Die Gewichte einfach hier oben auf den Kasten legen, bitte" antwortete sie ihm und überlegte nochmal. Nein, ihr fiel grade nichts mehr aus, was noch vorzubereiten wäre. Wenn doch, würde sie es Spontan mit einbringen.
Jetzt wurde sie doch etwas nervös.

"Aber mit dem Auto kommt ihr doch nicht überall hin. Schon gar nicht wenn Onkel Rhage dabei ist" grinste die Kleine kurz. Eindeutig Daddy's Tochter. Sie wusste, wenn Onkel Rhage's alter Ego ausbricht muss man ihn ja irgendwie zurückbringen, und da brauchte man doch Platz. Nalla dürfte die zwei Fehlenden noch später Trainieren? Das würde sie sich nicht zweimal sagen lassen. Die würden dann auch durch das durchmüssen, was sie heute mit den Dreien anstellen würde.
Ruhig sah sie ihm zu wie ihr Daddy die Gewichte auf die Kiste legte und ihr diese erklärt. "Ok, keine der unteren für ihn, versprochen." Oh wenn ihr Daddy es schon so erklärte, da wurde sie doch neugierig, was ihm fehlte. Doch da würde sie abwarten, bis sie die drei dann sah.
Ihren Kopf schüttelnd lehnte sie sich an ihren Daddy und hörte zu. "Nein, für heute haben wir alles. Du Daddy? Wie sind denn die anderen beiden die heute noch dazu kommen? Sind sie alle drei nett?" erkundigte sie sich bei ihm. Zwar hatte Onkel Phury ihr diesbezüglich schon die Sorge nehmen wollen, aber irgendwie blieb doch ein Teil zurück.
Es beruhigte sie sehr, dass er dabei bleiben würde. Und auch der Zauberkuss ließ sie wieder lächeln. "Ich fühl mich schon viel Mutiger."
Frecherweise kletterte sie einfach auf seinen Schoß solange sie noch alleine waren und kuschelte sich an ihn, das Gesicht an seiner Brust vergraben. Sie war immerhin ein Mädchen - sein kleines Mädchen - was sehr an ihrem Vater hing und solche Zeiten gehörten für Nalla einfach dazu. "Für mich bist du der beste Daddy den ich mir wünschen könnte. Bitte komm immer heile zurück..." flüsterte sie.

Jetzt hob sie doch den Blick und sah in an. "Versprochen? Du kommst immer wieder zurück zu Mommy und mir?" Niemals würde sie anzweifeln, das er nicht Stark genug sei. Für Nalla war ihr Daddy der Superheld!
Den Kopf lehnte sie an seiner Schulter und kicherte. "Onkel Rhage jammert aber dann immer so dolle. Ich glaube, Tante Jane muss da was neues finden das besser bei ihm hilft. Egal was in seinem Bauch dann ist, das muss da ganz schnell immer raus."
Da sie wohl noch genügend Zeit hatten, überlegte Nalla ein bisschen. Ihr Training war soweit vorbereitet, und danach würde es wohl bald schon Tag werden und die Rollos gehen runter.
"Daddy? Wenn ich nachher Baden war... erzählst du mir dann, wie du und Mommy euch gefunden habt anstelle vorzulesen?" fragte sie lieb. Interessieren würde es Nalla auf jeden Fall. Bei Onkel Rhage und Tante Mary wusste sie es schon, da hatte ihr Onkel es grinsend erzählt als er mal auf sie aufgepasst hatte.
"Nicht zu doll böse sein. Ich versuch aber auch, es gut genug zu erklären was sie tun sollen." Böse gucken, na ihr Daddy hatte es ja leicht. Bei ihr sah das 'Böse gucken' noch niedlicher aus als sie so schon war. Ob sie das noch richtig hinbekomme würde? Man würde es abwarten müssen. Vielleicht gelang es ihr ja heute Nacht beim Training, weil einer der Drei Mist baut oder sich nicht an die Regeln hält. Oder aber irgendwann später, wenn sie älter wäre. Üben tat sie es schon vor dem Spiegel, ganz heimlich - und musste am Ende selbst immer darüber lachen. Gab es vielleicht eine Schule dafür? Wenn ja, Nalla würde sich gerne einschreiben.

Ein Versprechen von ihm war kostbar, das wusste sie. Vor allem weil er es auch hielt. Er mag zwar verletzt zurückkommen aber lebend und das reichte ihr schon. Nalla wusste, das die Aufgabe ihres Daddys gefährlich war und war wirklich froh darum, das er sie nicht alleine machen musste.
"Aber sooo viele Kekse gibt es nirgends die solche Bauchschmerzen machen können wie Onkel Rhage dann hat" warf sie direkt ein. Und sie als Kekskennerin und Keksliebhaberin musste das doch wissen. Noch dazu hatte ihr Onkel mit den zwei Egos einen Magen aus Stahl - so hieß das doch?!
Hmm... ob sie dann Mommys bösen Blick bekam? Den hatte sie das eine oder andere Mal schon erlebt. Oder wäre ihr Blick der von ihrem Daddy? Toll, jetzt war sie noch neugieriger darauf, musste sich aber wohl oder übel an Geduld üben. Dabei steckte sie doch so voller Energie und Geduld war so eine Sache, die nicht immer klappte.
Nickend sah sie ihn an. "Ja, Mommys und Deine Geschichte." Das interessierte sie wirklich sehr, da verzichtete sie sogar auf König der Löwen um die Geschichte zu hören. Auf seine Variante der Kinderfreundlichen Version konnte man also gespannt sein.
Nalla blickte kurz zur Uhr hinüber und überlegte. "Wann kommen sie denn hier an, Daddy? Nicht das sie zu spät kommen..."

Sie war doch nicht ungeduldig. Nalla wollte doch nur, das die Rekruten zu spät kamen oder gar nicht. Tante Mary oder Onkel Phury würden ihm mit Sicherheit helfen und sie war Neugierig auf die Geschichte. Und ihr Daddy lernte dabei auch noch neues, eine Win-Win-Situation für alle.
"Deshalb war Fritz nicht da, als Onkel Phury und ich zurück gekommen sind. Ok, dann mach ich mir keine Gedanken darum" lächelte sie und nickte. "Aber nicht so viel, mit Vollem Bauch darf man nicht trainieren" kicherte sie und nahm das Telefon entgegen.
"Onkel Rhage hat ganz komische Vorlieben was Essen angeht" verzog sie leicht das Gesicht. Lesser essen? Igitt! Bei Grisu kicherte sie aber wieder. "Hey ich mag Grisu.. und Onkel Rhage ist immer nett."
Naja sehen nicht direkt, genauso wenig wie sie jemals Alpträume wegen ihm hätte. Sie überlegte nur, welchen bösen Blick sie haben könnte und wem ihrer Eltern dieser gleichen würde.
Die Nummer von oben gewählt wartete sie bis sie eine Stimme hörte. "Hallo... Daddy und ich möchten gerne einen Apfel und eine geschälte Orange hier unten haben. Oh und der Schrank mit dem Wasser ist fast leer... danke" lächelnd reichte sie das Telefon an ihn zurück. "Kommt gleich alles."

"Ein ganzes Auto?" erschrocken sah Nalla ihn an. "Wann hat er das gemacht? Mit Onkel Rhage muss ich dann ganz dolle Schimpfen! Ein Auto kann man doch nicht essen, das ist viel zu gefährlich mit dem ganzen Benzin drin!" Na da konnte sich ihr Onkel auf was gefasst machen, wenn sie den sah. Ok, vielleicht kam doch etwas das Temperament ihrer Mahmen da durch, aber wer würde da noch ruhig bleiben?
Es konnte spannend werden, wie sich die kleine Prinzessin noch entwickeln würde. Doch jetzt waren sie im hier und jetzt und das zählte.
"Obst soll ja auch gesund sein und ein guter Snack, sagt Mommy jedenfalls immer. Aber.." sie beugte sich zu ihm und flüstern ihm ins Ohr "Aber Kekse krümeln besser" kicherte sie leise und blickte ihn wieder an.
Nalla blickte kurz durch den Raum. "Sie sollen ja lernen, als Team zu arbeiten. So wie du und die anderen. Und das geht nur mit Vertrauen richtig gut. Onkel Wrath muss euch ja auch vertrauen wenn er mal nicht im Haus ist hier und wo er sich nicht auskennt, das er nirgends gegen läuft. Und wenn draußen etwas passiert, sie geblendet werden oder etwas in die Augen bekommen, können sie sich nicht auf das sehen verlassen. Also brauchen sie vertrauen um heile zurück zu kommen." Hatte sie sich jetzt grade selbst verwirrt? Möglich wäre es, weshalb sie nochmal kurz nachdachte.
"Team heißt vertrauen, und vertrauen heißt aufeinander zu achten."

Nalla sah ihn an und überlegte kurz. "Dann hat Onkel Rhage glück gehabt, sonst hätte ich mit ihm geschimpft." Ihr Onkel Grisu war doch verrückt. Vielleicht würde sie ihn mal darauf ansprechen ob er es jetzt wirklich kontrollieren konnte was er dann zu sich nahm. Wenn man Nalla fragte, wäre Onkel Rhage wirklich der Verfressenste in der Familie. Es erstaunte sie immer wieder, wo er all die Massen an Nahrung ließ. Ob ihr Daddy deshalb so gerne Äpfel isst?
"Wirklich? Nach der Transi ändert sich auch das? Und bis dahin muss ich aufpassen... das bekomme ich hin, Daddy" versprach sie ihm. Selbst wenn ihre Transi noch lange braucht um einzusetzen, solang wird sie halt aufpassen müssen. Und wer wusste schon, ob ihre kleine Kekssucht so lange anhält - aber das sollte man ihr nicht sagen! Nalla liebte Kekse und daran würde sie nie etwas ändern wollen.
Nickend hörte sie ihm zu. "Und deshalb müssen die auch Vertrauen lernen. Sonst wird das mit dem Team schwierig werden. Onkel Wrath ist ja auch schon so lange darin geübt, sich anders zurecht zu finden. Und George ist ihm auch eine große Hilfe, doch auch er braucht mal eine Pause und dann müssen wir ihm helfen." Niemals würde sie behaupten, ihr Onkel wäre hilflos ohne andere, da kannte sie es ganz anders. Onkel Wrath schaffte es immer, nirgends gegen zu laufen. Selbst um ihre Kuscheltierarmee hatte er elegant einen Bogen gemacht die sie mal im Flur aufgestellt hatte ohne zu wissen, wann er aus seinem Büro kam. Ok, Fritz war jedoch darüber gestolpert und seitdem achtete Nalla auch darauf, nicht so viel im Flur liegen zu lassen wenn sie dort spielte. Sie wollte ja nicht, das sich jemand ihretwegen verletzte.
Während sie sprachen kam einer der Doggen zu ihnen runter und stellte ein kleines Tablett mit geschälter und filetierter Orange und einem frisch abgewaschenem Granny neben sie.
"Wenn Ihr noch etwas benötigt, gebt ruhig Bescheid, junge Dame" lächelte der Doggen sacht und Nalle nickte lächelnd.
"Danke schön" kicherte sie und blickte dem Doggen kurz nach als dieser den Wasserschrank unten auffüllte. Selbst frische Handtücher für die Rekruten wurden zur Seite gelegt, man wusste ja nie.